Das Jubiläum der Burladinger Nachwuchsschmiede wird ein Jahr lang mit zahlreichen musikalischen Veranstaltungen gefeiert. Den Beginn machten als besondere Gäste von Direktor Christoph Kolb jedoch die „burladinger maler“.
Die ersten Anträge und Verhandlungen reichen ins Jahr 1974 zurück, verdichteten sich 1975. Offiziell eröffnet wurde die Jugendmusikschule der Stadt Burladingen dann 1976 – und ist seither nicht mehr wegzudenken. Um der Terminlage gerecht zu werden, entschied Musikschuldirektor Christoph Kolb, die Feierlichkeiten und Veranstaltungen, die sich ins nächste Jahr hineinziehen, in diesem Herbst zu eröffnen: Mit einer Vernissage (Ausstellungseröffnung) in den Räumen seines Instituts.
Wer war da gefragt? Natürlich die „burladinger maler“. Die Verbindung zwischen der Schule und dem Künstlerverein ist eng. „maler“-Präsident Wolfgang Bastian blickte bei der Eröffnung am Sonntagmorgen zurück. Gemeinsam gestaltete man die ersten „Sommerfarben“ in der Josengasse, die sich in kommenden Jahren zu einem wiederkehrenden Stadtfest entwickelten, an das sich weitere Vereine der Gesamtstadt andockten und das einen ungeheuren Höhenflug erlebte.
2012 veranstalteten die „maler“ einen Wettbewerb unter Jugendlichen („Sound of Colours“). Die besten Arbeiten wurden prämiert und in der Schule ausgestellt. Die „maler“ selber pinselten damals die fröhlichen Bilder auf die Außenfassade des Gebäudes, die heute noch zu sehen sind.
Für die Aufführung von „Peter und der Wolf“ steuerte 2016 der „maler“ Berhold „Bea“ Maier Bilder für die Aufführung des Profiorchesters bei, das damals in der Stadthalle zu Gast war. Ebenso wurden die Bühnenbilder für die Musicals „Der Blaue Planet“, 2019; „Tabaluga“ 2024 – aufgeführt von der Jugendmusikschule in Zusammenarbeit mit dem Schulverbund – von Angehörigen des Künstlervereins geschaffen. Und so soll es auch wieder sein, wenn „Das wilde Pack“ am 9. Mai kommenden Jahres in der Burladinger Stadthalle ganz groß aufgeführt wird.
Wie Wolfgang Bastian betonte, handle es sich bei der Kooperation nicht um eine „Einbahnstraße“. Bei zahlreichen Weihnachtsausstellungen seiner Gruppe musizierten Schüler oder auch Lehrer der Jugendmusikschule und trugen zum Gelingen bei.
30 Personen waren bei der Vernissage in der Jugendmusikschule zugegen. Darunter auch Repräsentanten anderer Burladinger Vereine. Zu sehen sind mindestens ein Jahr lang 30 Arbeiten von 14 „malern“. Ein Bild allerdings musste
bereits am Sonntag ersetzt werden: Eine Arbeit von Sabrina Lorch fand noch vor Abschluss der Feier einen Käufer. Christoph Kolb sagte in einer kurzen Ansprache, die Vernissage sei ein „toller Auftakt“ ins Jubiläumsjahr.
Die Ausstellung manifestiere zudem die enge Verbundenheit zwischen dem Kunstverein und seiner Schule.
Bürgermeister Davide Licht würdigte die Bedeutung von Kunst als Meinungsausdruck in einer Demokratie. Er freute sich
auch, dass die Schau so unproblematisch zustande kam. Zwischen Burladinger Akteuren brauche es keiner großen Worte, da werde halt einfach „gemacht“. Auch diese Ansprache verlief, so wie die gesamte Zeremonie, kurz und ohne Pathos – wie man es von den Vernissagen der „maler“ gewohnt ist.
Wolfgang Bastian hatte nach mehreren Kalauern nochmals die Lacher auf seiner Seite, als er meinte, die Aufführung und der
Titel von „Das wilde Pack“, an der man sich zwar beteilige, habe nichts mit seiner Gruppe zu tun.
Noch mehr gelacht wurde allerdings, als Davide Licht und Christoph Kolb ihn verpflichteten, bei der kommenden Weihnachtsausstellung der „maler“ im November – als ehemaliger Musikschüler – selbst mit seinem Tenorhorn
aufzuspielen. Au, da werde er noch etwas üben müssen, ächzte der Vorsitzende. Woraufhin ihm Kolb sogleich Nachhilfe
anbot.
Anschließend betrachtete man die Bilder. Sie haben nicht sämtlich mit dem Thema Musik zu tun.
Sehenswert sind sie aber alle.
Text: Matthias Badura, HZ, 21.10.2025























