Ein gelungener Auftakt für die Reihe „Best of Vernissagemusik“ der burladinger maler war das Konzert mit Harald Immig, der gekonnt sein Publikum zu unterhalten wusste – egal, ob er auf „Schriftdeutsch“ oder Schwäbisch sang.
Keine aufwendige Technik, nur Gitarre und Stimme und zwei kleine Farbscheinwerfer, die den Raum stimmungsvoll ausleuchten: Auf Einladung der “maler“ gastierte der Liedpoet Harald Immig im „Hirsch“ in Burladingen.
Und zwar zum Auftakt der Reihe „Best of Vernissagemusik“ – eine Konzertreihe mit Aufritten verschiedener Musiker, die Vernissagen der „Maler“ mitgestaltet haben. Nun also die Premiere mit Harald Immig, der seit über 40 Jahren aktiv ist und überwiegend in Baden-Württemberg auftritt.
Bekannt wurde Immig mit der schwäbischen Kultserie „Hannes und der Bürgermeister“ aus der „Mäulesmühle“, dort gestaltete er über lange Jahre die Pausen musikalisch. Und genau dort hat der rührige Vorsitzende der „maler“, Wolfgang Bastian, den Liedpoeten kennen gelernt und ihn eingeladen, eine der jährlichen Vernissagen des Künstervereins musikalisch mitzugestalten.Immig, nicht nur Liedpoet, sondern auch Maler, sagte den „malern“ zu und kam im Jahr 2023 zur Vernissage ins Burladinger Rathaus. Seitdem besteht der Kontakt.
Im Burladinger „Hirsch“ spielte er vor einem kleinen, aber feinen Publikum – die Veranstaltungskonkurrenz an diesem Abend war in Burladingen allerdings auch sehr groß. Und das Publikum hatte mit diesem Konzert eine gute Wahl getroffen.Die Burladinger Gäste wusste Immig in seinen Bann zu ziehen.
Ob das schwäbische Nationalgetränk Most, die Grand-Mère oder Elektromeister Übele die Helden seiner Lieder waren oder er das schon berühmt-berüchtigte „Erkenbrechtsweiler“ zum Besten gab: Immigs Lieder, auch solche, die den Alltag beschreiben, stecken voller Poesie und Weisheit, sind besinnlich und regen zum Nachdenken an.
Immig ist aber auch ein launiger Erzähler, dem man gerne zuhört. Und von dem man auch eher ungewöhnliche Details erfährt – zum Beispiel, dass seine Liedtexte während langer Flugreisen mangels anderer Schreibunterlagen auch schon mal auf Tüten, die im Flugzeug für alle Fälle bereit liegen, geschrieben wurden. Alle seine Lieder stammen aus eigener Feder. In vielen seiner Lieder ermunterte Harald Immig seine Zuhörer, das Positive wahrzunehmen. Er wolle das Alter nicht an der Zahl der Jahre bemessen, sondern „das Leben in erlebten Frühlingen zusammenzählen“, so eine seiner Botschaften.
Text: Reinhard Will, Schwarzwälder Bote


